Diagnose Morbus Parkinson...
Was jetzt?
Morbus Parkinson ist eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen und geht mit mit unangenehmen Symptomen wie Tremor, Bewegungsarmut, und Muskelstarre einher. Weltweit sind ca. 1,6 pro 1000 Personen betroffen und bis 2030 sollen über 9 Millionen Menschen betroffen sein. Österreichweit schätzt man ca. 20 000 Betroffene derzeit.
Die Diagnose ist immer ein Schock, denn nach heutigem Stand, ist die Krankheit leider unheilbar. Medikamente in Kombination mit den richtigen Therapien können jedoch den Krankheitsverlauf deutlich verlangsamen und die Lebensqualität entscheidend erhöhen. (Infos dazu in hier: Studie)
Was tun?
Wir wissen, dass zusätzlich zu einer unverzichtbaren medikamentösen Therapie, auch Bewegung ein große Rolle beim Verlangsamen des Krankheitsverlaufs spielen kann. Die richtige Bewegungsintervention ist körperlich und geistig herausfordernd, aber nicht überlastend. Sie macht Spaß und fördert die körperlich und geistige Gesundheit. (Mak, M., & Wong-Yu, I. , 2019).
Es gibt ausreichend Studien, die belegen, dass eine gut abgestimmte Trainingstherapie, die Symptome der Krankheit signifikant verbessern kann und somit auch die Lebensqualität verbessert. Wichtig zu wissen: Trainingstherapie bzw. Bewegung ist auch für erkrankte Menschen sicher und vorteilhaft!
Bewegung hat, neben den bekannten Effekten, auch enorme Auswirkungen auf die Gesundheit des Gehirns und gerade bei Morbus Parkinson, dürften diese Effekte entscheidende positive Auswirkungen auf die erkrankte Person haben. So werden zum Beispiel die Neurogenese (Bildung von Nervenzellen), Angiogenese (Bildung neuer Blutgefäße) und somit auch der Stoffwechsel des Gehirns verbessert. Somit verbessern sich kognitive Fähigkeiten sowie die Muskelansteuerung.
Das heißt, die Trainingstherapie setzt nicht nur am Bewegungsapparat direkt an und verbessert Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit, sondern wie die Medikamente selbst auch am zentralen Nervensystem. Genaueres dazu findet ihr hier: Link.
Wie sieht so ein Training konkret aus?
Eine Trainingseinheit sollte verschiedene Elemente aus der Trainingswissenschaft beeinhalten. Eine Kombination aus kräftigenden Übungen und leichtem Ausdauertraining bildet die Basis. Dazu kommen natürlich noch Übungen für die Beweglichkeit und koordinative Elemte, die auf spielerische Weise die Feinmotorik schulen und dabei noch richtig Spaß machen.
Beispiel:
Besprechung der aktuellen Probleme und Lösungswege. (5-10min)
Aufwärmen (5-10 min): Mobilisation des Oberkörpers und Rumpfes/
Hauptteil (30min): Krafttraining für Beine, Rumpf und Oberkörper, Ausdauertraining am Ergometer bei z.B. 70% der maximalen Herzfrequenz, Koordinationsübungen
Schlussteil (5-10): Dehn und Beweglichkeitsübungen oder Entspannungsübung
Probiert es aus!
Wir durften bereits großartige Erfolge mit erkrankten Personen feiern, die uns ihr Vertrauen geschenkt haben. In Absprache mit dem behandelndem Arzt oder der behandelnden Ärztin erstellen wir ein Konzept, dass die Gesundheit fördert, den Krankheitsverlauf verlangsamt und die Lebensqualität steigert! In Einzelsetting oder Gruppentrainings, je nach Wunsch, helfen wir Ihnen, damit Sie sich besser fühlen!
Mak, M., & Wong-Yu, I. (2019). Exercise for Parkinson’s disease. International review of neurobiology, 147, 1–44. https://doi.org/10.1016/bs.irn.2019.06.001
Ellis, T., & Rochester, L. (2018). Mobilizing Parkinson’s Disease: The Future of Exercise. Journal of Parkinson’s disease, 8(s1), S95–S100. https://doi.org/10.3233/JPD-181489
Xu, X., Fu, Z., & Le, W. (2019). Exercise and Parkinson’s disease. International review of neurobiology, 147, 45–74. https://doi.org/10.1016/bs.irn.2019.06.003